Schaute man sich die Tabelle vor dem Spiel an, so waren die Verhältnisse trotz später Anwurfzeit (17:45 Uhr) am Sonntag in Harrislee eigentlich klar. Dass die Elbdiven als Tabellenerster beim 10. der Oberliga Schleswig-Holstein über 60 Minuten so große Probleme bekommen, stand eigentlich nicht zur Debatte.
Bereits zu Beginn der Partie taten sich die Elbdiven von der Elbe schwer. Es dauerte ganze fünf Minuten, bis Anna Marcela Krajewski den Ball im Tor der Gastgeber unterbrachte. Dass es kein schönes Spiel werden wird, zeigten die Anfangsminuten deutlich. Beide Mannschaften produzierten technische Fehler und Fehlwürfe wie am Fließband, sodass sich keine Mannschaft wirklich absetzte.
Nach 10 Minuten übernahmen die Gastgeber mehr und mehr das Kommando und Trainer Daniel Schwarz sah sich bereits in der 16. Minute zu einer Auszeit gezwungen. Doch auch in der Folge änderte sich nichts am Spiel der Elbdiven. Zwar standen sie in der Abwehr etwas stabiler, doch gewonnene Bälle wurden durch überhastete Abschlüsse oder Abspiele in die Hände des Gegners wieder leichtfertig hergegeben. Harrislee wusste dies für sich zu nutzen und ging mit einer Zwei-Tore-Führung (14:12) in die Halbzeitpause.
Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit zeigten die Elbdiven dann endlich, wozu sie fähig sind. Stark verbessert im Abwehrverbund wurden Ballgewinne konsequent im Tor von Harrislee untergebracht, sodass die Elbdiven mit einem 4:1-Lauf nach 35 Minuten eine Zwei-Tore-Führung erspielten. Anstatt den Flow weiter aufrecht zuhalten, verfielen die Elbestädterinnen wieder in das Muster der ersten Halbzeit, produzierten Fehler um Fehler und sorgten dafür, dass Harrislee den Spielstand egalisierte (18:18, 43. Minute).
Scheinbar angestachelt von der eigenen Unzufriedenheit zeigten die Elbdiven endlich ihr Kämpferherz, warfen sich nach jedem Ball und selbst Zwei-Minuten-Strafen ließen sie unbeeindruckt. Bis zur 54. Minute setzten sie sich auf vier Tore ab (24:20). Zwar versäumten sie es in den letzten Minuten den Sack endgültig zuzumachen, sodass Harrislee nochmal auf zwei Tore herankam (23:25, 57.), doch änderte das nichts mehr am Sieg der Elbdiven.